DB Cargo
Wir üben Kritik …
…und „manchem“ schmeckt das nicht. So sind die jüngsten Aktivitäten interessierter Kreise in den sozialen Medien zu bewerten. GDL-Betriebsräte stellen sich offen gegen die Pläne von Arbeitgeber und evg, die Arbeitsbedingungen in der Produktion zu verschlimmern, um ein Unternehmen auf wirtschaftlich gesunde Füße zu stellen. Doch das sind untaugliche Ideen aus der Vergangenheit.
Zum Hintergrund: DB Cargo hat sich gemeinsam mit den Sozialpartnern evg und Gesamtbetriebsrat (GBR) nun auf die nächsten Schritte der Transformation geeinigt. Bemerkenswert, denn für den Vorstand der DB Cargo AG scheint die GDL offenbar nicht zu den Sozialpartnern zu gehören. Fakt ist: an den derzeit bekannt gewordenen Horrorpapieren haben evg und Management hinter verschlossenen Türen gefeilt. Im Ergebnis sollen mit Hilfe des Gesamtbetriebsrates wieder einmal die operativen Personale massive Einsparungen zutage fördern. Jahrelange Schlechtleistung des Managements soll also durch weitere Belastung der produktiven Personale abgefedert werden! Konsequenzen für die Unternehmenslenker: Fehlanzeige!
Die Lesart von Vorstand, Hausgewerkschaft und GBR lautet: Für die Misere bei DB Cargo ist nicht das Management verantwortlich, schuld sind beispielsweise die „Privilegien“ der Lokomotivführer. Als solche zählen Schichtpläne, die es immer noch erlauben, dass auch diese Mitarbeiter nach Schichtende zu ihrer Familie nach Hause kommen können. Ab dem 1. Oktober 2024 soll für neueingestellte Lokomotivführer das Einsatzmodell „starkes Langfahren“ mit sechs Tagen Ausbleibezeit, virtuellen „Meldestellen“ (ohne Spind) sowie Schichtbeginn und -ende am Fahrzeug verpflichtend sein.
Einen wirksamen Schutz vor der Willkür dieser sogenannten „Sozialpartner“ bieten nur die Tarifverträge der GDL, die endlich in allen Betrieben wieder für die GDL-Mitglieder gelten müssen! Schon aus diesem Grund ist es jetzt wichtiger denn je, GDL-Mitglied zu werden. Diejenigen Betriebseisenbahner, die noch Mitglied in der evg sind, vor allem wenn sie auch noch Betriebsratsmitglied sind, sollten überlegen, ob sie sich freiwillig für das Einsatzmodell „starkes Langfahren“ melden! Vorsichtige Prognose ist, dass es wohl nicht allzu viele sein werden…