• Frau steht vor Aushängen und liest

Deutsche Bahn

Provokation und kaum Verhandlungsbereitschaft

Keine zufriedenstellende Auftaktrunde

Mit der Auftaktrunde am 9. November 2023 starteten in Berlin die Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeberverband MOVE und der Deutschen Bahn. Bereits im Vorfeld hat der Arbeitgeber über die Medien ein erstes Angebot angekündigt. Dieses von Herrn Seiler als „abschließend“ bezeichnete Angebot ist aber eine klare Provokation in Richtung GDL.

Zunächst wurde ein Entgeltangebot in Höhe des letzten Abschlusses für den öffentlichen Dienst in Aussicht gestellt. Mit der Übergabe des Angebotes wurden zeitgleich die Medien über elf Prozent Entgelterhöhung informiert. Dazu soll es 2 850 Euro Inflationsausgleichsprämie (anteilig für Teilzeitarbeitnehmer) geben. Sonst beinhaltet dieses Angebot fast nur „Reformvorschläge“ zu Lasten der GDL-Mitglieder. Die Laufzeit soll mindestens 30 Monate betragen.

Die Forderung der GDL, schon in der ersten Verhandlungsrunde eine Inflationsausgleichsprämie zu vereinbaren, griff der Arbeitgeber zwar auf, allerdings sollte mit einer Zahlung von 1 500 Euro die Bedingung verknüpft sein, dass es eine absolute Friedenspflicht bis in das nächste Jahr hinein geben soll. Das lehnte die GDL entschieden ab, denn ihre Rechte und ihre Handlungsfähigkeit sind nicht käuflich!

Immerhin gab es einen kleinen Fortschritt: Nach der ursprünglich gezeigten Arbeitsverweigerung der DB steht nun ein Verhandlungsfahrplan mit Terminen im wöchentlichen Rhythmus. Der nächste Verhandlungstermin folgt nun bereits am 16. und 17. November 2023.

Die GDL will dann über ihre Kernforderungen verhandeln. Neben dem Entgelt sind das vor allem die Arbeitszeitverkürzung, die Verbesserungen bei Ruhetagen und Tarifverträge für den Netzbetrieb sowie die Netzinstandhaltung. Der Arbeitgeber weiß das! AGV MOVE und DB betonen mehrfach, dass es keine Verhandlungsbereitschaft zur Arbeitszeitverkürzung und zu Tarifverträgen für neue Berufsgruppen gibt.

Auch wenn der Arbeitgeber bewusst provoziert, wird die GDL keinesfalls über das hingehaltene Stöckchen springen. Behält er seine Blockade-Haltung bei, muss er sich weiterhin auf Arbeitskämpfe einstellen!

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