Bezirk Nord
Nichts gab und gibt es umsonst!
Viele Mitarbeiter bei den verschiedensten Eisenbahnen sind neu im „Eisenbahngeschäft“. Mit ein Grund hier zu arbeiten ist sicherlich auch, dass die Kohle stimmt und die Arbeitszeiten akzeptabel sind. Schön, dass es so ist! Wer aber glaubt, dass es diese tariflichen Regelungen wie Entgelt, Zulagen und Arbeitszeit umsonst gab, der irrt gewaltig!
2007/08 erreichte die GDL ihren ersten eigenständigen Tarifvertrag. Das Einstiegsgehalt eines Lokführers der DB (Marktführer) lag damals bei unter 2000 Euro bei einer 40 Std.-Woche. Viele Wettbewerbsbahnen lagen noch deutlich darunter. 2010/11 mischte die GDL dann den Wettbewerbsmarkt auf, fing an, einheitliche Regelungen für alle Mitarbeiter zu schaffen. Heute sind wir bei über 60 Unternehmen Tarifpartner mit annähernd 100% gleichen Rahmenbedingungen.
Aufgabe einer Gewerkschaft ist es, im Rahmen von Tarifverhandlungen für ausreichend Entgelt und vernünftige Arbeitszeitregelungen zu sorgen. Leider kann man im Rahmen von Verhandlungen die gesteckten Ziele nicht immer ohne weiteres erreichen und man muss seinen Forderungen Nachdruck verleihen. Dazu steht der Gewerkschaft das Mittel des Streiks zur Verfügung – im Grundgesetz verankert.
All das, was ihr heute bei euch vorfindet, haben Mitglieder der GDL für euch erkämpft, oftmals auch mit dem Mittel des Streiks. Nichts gab es umsonst! Uns ist es gelungen, eine Lohnabwärtsspirale, die Anfang der 2000-er bei den Eisenbahnen herrschte, ins Gegenteil zu drehen. Die Mitglieder der NOB streikten dafür 111 Tage! Ihr könnt euch sicher sein, dass die GDL alles tun wird, um im Rahmen der eigentlichen Tarifverhandlungen zu einem positiven Ergebnis zu kommen. Seid versichert, wir gehen mit dem Streikrecht sehr sorgsam um. Wenn wir aber feststellen, dass es bei den Verhandlungen nicht mehr weiter geht, dann müssen wir eben auch zum letzten Mittel, dem Streik, greifen denn: Auch zukünftig gibt es nichts umsonst!
In dieser Tarifrunde gilt es erreichts zu bewahren, transdev hat z.B. einige Gegenforderungen (Verschlechterungen) gestellt, sowie eine angemessene Teilhabe für die Zukunft zu erreichen. Dieses gilt für alle Eisenbahnverkehrsunternehmen. Nur gemeinsam werden wir dieses erreichen und erhalten – und manchmal halt auch mittels Streik.