Tarifabschluss bei den Unternehmen der Hessischen Landesbahn
Mehr Entgelt, Verbesserungen bei Urlaub und Arbeitszeit
Nach dem erfolgreichen Abschluss der Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), der HLB Basis AG und der Hessenbahn GmbH am 10. Mai 2019 stimmte die GDL-Tarifkommission dem Verhandlungsergebnis heute einstimmig zu. Damit tritt ein Tarifwerk in Kraft, das den GDL-Mitgliedern erhebliche Entgelterhöhungen und deutliche Verbesserungen bei Urlaub und Arbeitszeit bringt.
So kommt es bei einer 26-monatigen Laufzeit bis 28. Februar 2021 zu Entgelterhöhungen in drei Stufen. Damit stehen die Vergütungen der HLB denen der DB in nichts nach. Für das erste Halbjahr 2019 wird noch im Mai eine Einmalzahlung von 500 Euro geleistet. Zugleich werden die Anbindungen für die Hessenbahner und die Disponenten der HLB Basis AG verbessert. Dadurch erreichen die Hessenbahn-Lokomotivführer die volle Vergütung nach BuRa-ZugTV HLB bereits ab 1. Juli 2019. Zugbegleiter und Disponenten erhalten ab dem gleichen Tag 95 Prozent. In drei Schritten werden ab 1. Januar 2023 dann 100 Prozent erreicht.
Insgesamt wird die Vergütung in der 26-monatigen Laufzeit je nach Berufsgruppe um acht bis zwölf Prozent erhöht. Hinzu kommen erhebliche Verbesserungen bei der betrieblichen Altersvorsorge und der Fahrdienstzulage.
Außerdem gelten ab 1. Januar 2020 die bewährten Regelungen zu den Mindestnormen der Ruhetagsgestaltung und zur persönlichen Planungssicherheit. Zudem bleibt der bisher übliche Rollplan erhalten. Mit diesem Plan werden die Schichten des Zugpersonals für ein Jahr vorgeplant, auch wenn es immer noch zu Veränderungen kommen kann. Zwei Wochen vor Beginn eines Monats wird die Planung dann, von engen Grenzen abgesehen, verbindlich und kann nur noch mit Einverständnis der Arbeitnehmer geändert werden. Mit der dann folgenden Wochenplanung werden Schichtänderungen ohne Einverständnis des Arbeitnehmers unmöglich.
„Mit der Kombination aus den neuen tariflichen Planungsmodulen kann nun auch das Zugpersonal bei der HLB die Freizeit verlässlich planen" hob der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky hervor. Schichtänderungen, beispielsweise wegen Baustellen auf der Stecke oder plötzlichen Personalausfällen, wurden bisher durch Eingriffe in die Freizeit der GDL-Mitglieder kompensiert. „Das ist nun beendet und der Arbeitgeber muss anders planen“ so der Bundesvorsitzende.
Zusätzlich zu den genannten Verbesserungen haben die GDL-Mitglieder beider Unternehmen ab 1. Januar 2020 Anspruch auf soziale Leistungen der Gemeinsamen Einrichtung FairnessBahNEn e.V. etwa im Bereich der Gesundheitsvorsorge oder bei der Kinderbetreuung. Beide Unternehmen werden außerdem Partner der GDL zum TV Personalübergang, mit dem der Anspruch auf Weiterbeschäftigung geregelt wird, wenn Verkehrsleistungen nach einer Ausschreibung von einem anderen Unternehmen übernommen werden.
„Dieser Tarifabschluss ist wegweisend. Es geht um den Wert der Arbeit der Lokomotivführer, Zugbegleiter und Disponenten der HLB, aber auch darum, die Berufe des Zugpersonals attraktiv zu machen und auch in Zukunft attraktiv zu halten“ so Weselsky. „Die HLB hat dies klar erkannt, richtig entschieden und konsequent umgesetzt. Neueinsteiger können sicher sein, hier angemessene und faire Arbeitsbedingungen zu haben."
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