Transdev-Konzern

Keine Win-Win-Situation!

Transdev macht von der Nachverhandlungsklausel Gebrauch und besteht darauf, die DB-Treppe zur Anwendung zu bringen. Damit hat das Unternehmen die Erwartungshaltung der eigenen Beschäftigten enttäuscht.

Mit Spannung hat die GDL den Verhandlungstermin am 20. Juni 2024 in Berlin erwartet. Es ging darum, ob und inwieweit die am 3. Februar 2024 mit den Transdev-Unternehmen vereinbarte Stufung der Arbeitszeitabsenkung für Schichtarbeiter modifiziert wird. Der Tarifabschluss vom 3. Februar 2024 beinhaltete – wie auch bei allen anderen Wettbewerbsbahnen – eine Nachverhandlungsklausel, die den Unternehmen das Recht zugesteht, eine von der GDL vereinbarte abweichende Arbeitszeit-Treppe zu übernehmen.


Die Mitglieder der Unternehmenstarifkommissionen hatten die klare Haltung, dass Transdev bei dem bleibt, was nach einer langen Tarifrunde mit mehreren Streiks Ergebnis war: Die Arbeitszeitsenkung ab 2025 und das Erreichen der 35-Stunden-Woche im Jahr 2028.


Am Ende des mehrstündigen Termins hat Transdev die Erwartungshaltung der eigenen Beschäftigten enttäuscht: Es wird bei Transdev die DB-Treppe zur Anwendung gebracht. Damit sinkt die Referenz-arbeitszeit für Arbeitnehmer erst im Jahr 2026 um eine Stunde. Die 35-Stunden-Woche wird nun im Jahr 2029 – und bei Trans Regio im Jahr 2030 – erreicht.


Die Arbeitgeberseite hatte noch versucht, andere Errungenschaften dieser Tarifrunde, wie zum Beispiel die echte Fünf-Tage-Woche gegen eine bessere Treppe „einzutauschen“. Einer weiteren Verschlechterung hat die GDL aber die Zustimmung verweigert.


Es war und bleibt die Entscheidung des Arbeitgebers – die GDL hatte die Nachverhandlungen zugestanden und akzeptiert das Ergebnis. Von „Win-Win“ kann aber nicht die Rede sein. Sowohl aus Arbeitgeber- als auch aus Arbeitnehmer-Sicht ist die DB-Treppe die schlechteste Treppe, die der Transdev zur Wahl stand.

Aushang
 

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