Wieder hohe Streikbeteiligung, ungebrochene Kampfbereitschaft

City-Bahn Chemnitz verbrennt weiterhin Steuergelder und verprellt die Fahrgäste

Erneut 100 Prozent Streikbeteiligung, viele Verspätungen und zahlreiche Zugausfälle im gesamten Streckenbereich – das ist die Bilanz des siebten Streiks der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bei der City-Bahn Chemnitz GmbH (CBC). Die Eisenbahner hatten die Arbeit am 13. Mai 2024 von 3:00 Uhr bis 14:00 Uhr für elf Stunden niedergelegt, um die sture und ungerechtfertigte Blockadehaltung des Arbeitgebers gegenüber den Forderungen der GDL zu beenden.

Unredlich, sachfalsch, manipulativ

Noch immer weigert sich die CBC, mit der GDL über die stufenweise Einführung der 35-Stunden-Wochen zu verhandeln. Doch diesen Schritt haben mittlerweile schon 47 Eisenbahnunternehmen vollzogen und mit der GDL-Tarifverträge auf dem neuen Marktniveau abgeschlossen. Hierzu gehören nicht nur die Deutsche Bahn, sondern auch die rund um Chemnitz verkehrende Transdev Regio Ost GmbH, Transdev Mitteldeutschland GmbH und Die Länderbahn GmbH. „Diese Unternehmen erbringen ihre Leistungen beim Verkehrsverbund Mittelsachsen als Tarifpartner der GDL zuverlässig Tag für Tag,“ so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky. „Von einem durch die GDL-Streiks hervorgerufenen ´Umsatteln der Kunden auf andere Verkehrsmittel‘ wie vom CBC-Geschäftsführer Friedhelm Straube unredlich, sachfalsch und manipulativ behauptet, kann gar keine Rede sein.“

CBC verweigert 8,4 Prozent Entgelt

Doch das vom Geschäftsführer betriebene unsaubere und perfide Spiel mit der Angst um den Arbeitsplatz geht ebenso wenig auf, wie der Hinweis auf den Status der CBC als kommunales Unternehmen. „Fakt ist, dass der Arbeitgeber den Eisenbahnern bei der CBC mit seinem Verhalten durch die bisherige Verweigerung der neuen Tarifverträge 8,4 Prozent zusätzliches Entgelt vorenthält“, so Weselsky. „Während die GDL-Tarifverträge den Arbeitnehmern die Entscheidung selbst überlassen, ob sie bei der 35-Stunden-Woche 22 Schichten im Jahr weniger arbeiten wollen, oder bei einer höheren Arbeitszeit bis zu 14 Prozent Entgelterhöhung erhalten können, müssen die Eisenbahner nach dem Willen der CBC weiterhin in einer 38-Stunden-Woche arbeiten, ohne frei entscheiden zu können, wieviel sie arbeiten möchten. Das ist und bleibt inakzeptabel.“

Eigentümer erweist der Verkehrswende einen Bärendienst

Wohlgemerkt – die CBC, die hier Lohndumping bei Eisenbahnern offenkundig wieder einführen will, ist zu 100 Prozent im Eigentum der „öffentlichen Hand“, denn dem Zweckverband Verkehrsverbund Mittelsachsen gehören 50,004 Prozent und der Versorgungs- und Verkehrsholding Chemnitz 49,996 Prozent der Gesellschaftsanteile der CBC. Also werden hier Steuergelder verbrannt und der Verkehrswende wird durch den Eigentümer ein Bärendienst erwiesen.

CBC spielt falsch und trägt die Verantwortung

Dabei zeigt die Geschäftsführung ihre Janusköpfigkeit auch durch den Fakt, dass sie irrsinnigerweise eine Rolle rückwärts gemacht hat, denn sie bot der GDL mit Schreiben vom 9. Februar 2024 an, über „Modelle zur Arbeitszeitverkürzung wie auch eine Flexibilisierung über die 38 Stundenwoche hinaus innerhalb der Gruppe der Kollegen, die Schichtarbeit leisten“, verhandeln zu wollen. Damit wurden seinerzeit weitere Streiks der GDL verhindert. Das alles soll nun nicht mehr wahr sein und sogar Teufelszeug. Warum die CBC hier so gegen ihre Fahrgäste und Mitarbeiter agiert, muss sie erklären.

Die GDL bedauert die Auswirkungen der Auseinandersetzung auf die Fahrgäste. Die Verantwortung trägt einzig und allein ein uneinsichtiger Arbeitgeber, die City-Bahn Chemnitz, Telefon: 0371 495 795 241

Keine Eisenbahner zweiter Klasse

Keinesfalls sind die GDL-Mitglieder bei der CBC gewillt, weiterhin als Eisenbahner zweiter Klasse behandelt zu werden. Mit der erneut hohen, hundertprozentigen Streikbeteiligung haben sie ihren ungebrochenen Kampfeswillen und ihr Beharrungsvermögen wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt.. Weselsky: „Statt unsinnigerweise den Notstand im SPNV auszurufen, die Mitarbeiter mit Angstparolen unter Druck zu setzen und sein Unternehmen noch weiter in die Isolation zu treiben, sollte Herr Straube zur Besinnung kommen und mit der Vorlage eines vernünftigen Angebotes den Weg für Verhandlungen freimachen. Andernfalls werden weitere und härtere Streiks folgen, wofür nur die Geschäftsführung der CBC und die beiden Eigentümer der CBC die Verantwortung tragen!“

Pressemitteilung

 

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