CBC eskaliert und lässt die Kunden im Regen stehen
City-Bahn Chemnitz sperrt Lokomotivführer und Zugbegleiter aus und belügt die Öffentlichkeit auf infame Weise!
Die City-Bahn Chemnitz eskaliert den Tarifkonflikt auf unverantwortliche Weise weiter und bestraft durch Aussperrung der Eisenbahner die Fahrgäste - ausgerechnet über die Pfingstfeiertage.
Goss die City-Bahn Chemnitz (CBC) im Tarifkonflikt mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) gestern noch Öl ins Feuer, so muss heute festgestellt werden, dass auf der Arbeitgeberseite offenkundig und bedauerlicherweise nun alle Dämme gebrochen sind. Anders ist es nicht erklärbar, dass die GDL heute um 12:40 Uhr darüber informiert wurde, dass die CBC ihren Lokomotivführern und Zugbegleitern vom heutigen 17. Mai 2024, 12:00 Uhr an bis zum kommenden Mittwoch, 22. Mai 2024 2:30 Uhr, den Zugang zum Betrieb verwehrt und die Kolleginnen und Kollegen durch Aussperrung an der Arbeit hindert. Damit eskaliert das Unternehmen, dass zu 100 Prozent im Eigentum der öffentlichen Hand ist, im aktuellen Tarifkonflikt mit der GDL weiter und lässt die Fahrgäste vorsätzlich darunter leiden, die am Pfingstwochenende sicherlich die CBC gerne genutzt hätten, um Feiertagsausflüge zu unternehmen.
CBC konterkariert Zurückhaltung der GDL und bestraft Fahrgäste
Die geplante Zurückhaltung der GDL, die für das Pfingstwochenende keine Streikmaßnahmen durchführen wollte, wird durch das Unternehmen und ihren Geschäftsführer Friedbert Straube demnach ganz bewusst mit Aussperrung der Beschäftigten beantwortet, damit die Fahrgäste auch zum Feiertagswochenende weiter zusätzlich belastet werden. Wieder einmal versucht der Geschäftsführer der CBC, die GDL-Mitglieder zu spalten, indem er „nur“ Lokomotivführer und Zugbegleiter aussperrt. „Die GDL-Mitglieder lassen dies aber nicht zu und so treten die verbleibenden – nicht von der Aussperrung erfassten Eisenbahner der CBC – abermals in den Streik, um sich mit ihren Kollegen solidarisch zu zeigen,“ so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky.
Aussperrung – ein Relikt vergangener Tage
Die vermeintlichen Krokodilstränen, die Geschäftsführer Straube um seine Fahrgäste verdrückt, müssen aber nicht ernsthaft getrocknet werden. „Wer eine solch in die Jahre gekommene und antiquierte Antwort auf berechtige Forderungen einer Gewerkschaft, die 95 Prozent Organisationsgrad in der CBC besitzt, bemüht, muss mit seinem Latein wirklich am Ende sein,“ fasst Weselsky zusammen und weiter: „In Deutschland und insbesondere im öffentlichen Dienst sind Aussperrungen seit mehreren Jahrzehnten unüblich. Dies gebietet schon die auch von Herrn Straube so oft bemühte besondere Rücksicht auf die vom Arbeitskampf in erster Linie betroffenen Bürger – ein zutreffender Gedanke, der wohl nun keinen Raum mehr in der Gedankenwelt der CBC-Verantwortlichen hat.“ Dieses Verhalten ist gerade von einem Arbeitgeber, der in Gänze der öffentlichen Hand gehört, schon ein starkes Stück. Zur Erinnerung – die CBC ist im Eigentum des Verkehrsverbundes Mittelsachsen GmbH (VMS) und der Versorgungs- und Verkehrsholding GmbH Chemnitz (VVHC), die damit auch weiterhin massiv Steuergelder verbrennen, indem sie die CBC vor wirtschaftlichem Schaden schützen und freistellen. Ein einmaliger Vorgang im Eisenbahnmarkt und darüber hinaus!
Eisenbahner der CBC lassen sich nicht spalten
Doch die Eisenbahnerinnen und Eisenbahner stehen, von den Drohgebärden des Arbeitgebers unbeeindruckt, weiterhin fest zusammen. Damit wird der Geschäftsführung der CBC und ihren öffentlichen Eigentümern einmal mehr eindrucksvoll klar gemacht, dass ein Abschluss ohne stufenweise Einführung der 35-Stunden-Woche keine Option ist. Daran ändert es auch nichts, dass die CBC ihre Fahrgäste weiterhin und offenkundig belügt. Dazu passt, dass um 17:18 Uhr auf der Homepage des Unternehmens zu lesen war, dass an den jetzigen Zugausfällen die Wellenstreiks der GDL schuld sind. Einen Streik, den es gar nicht gegeben hätte und der auch – anders als es der Arbeitgeber schon dargestellt hat – nicht unbefristet ist. Wer keine anderen Argumente mehr hat und sich auf solch niedere Ebenen begibt, sollte den Tatsachen ins Auge sehen und ein solches ungebührliches Verhalten umgehend unterlassen und auch in Zukunft nicht mehr an den Tag legen.
Lösungssuche statt Eskalation
Vielmehr ist es jetzt an der Zeit, mit einem schriftlichen Angebot auf Basis des bestehenden Marktniveaus, wie es bei den DB-Unternehmen, aber auch bei der Transdev Regio Ost GmbH, der Transdev Mitteldeutschland GmbH und der Länderbahn GmbH bereits gilt, wieder in den Verhandlungsmodus zu gelangen. „Nur so können erhebliche – für den Steuerzahler unnötige – Kosten vermieden werden, denn in Zeiten von knappen öffentlichen Kassen, Inflation, Klimakrise und sowohl politisch gewollter als auch sinnvoller Verkehrswende, wäre alles andere unverständlich“, so Claus Weselsky. Nur so kann das unwürdige Theater der CBC-Führung und -Eigentümer beendet werden.
Die Mitteilung zur Aussperrung der CBC an die GDL wie auch ein Auszug der Homepage der CBC liegen dieser Pressemitteilung als Anlagen bei.