100 Prozent Streikbeteiligung, zahlreiche Beeinträchtigungen

City-Bahn Chemnitz sollte Einsicht zeigen – andernfalls folgen weitere Streiks

CBC - Klare Signale der Belegschaft an ihren Arbeitgeber

100 Prozent Streikbeteiligung, viele Verspätungen und zahlreiche Zugausfälle im gesamten Streckenbereich – das ist die Bilanz des Streiks der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bei der City-Bahn ChemnitzGmbH (CBC). Die Eisenbahner hatten die Arbeit vom 8. Mai 2024, 3:00 Uhr bis 10. Mai 2024, 12:00 Uhr für 33 Stunden niedergelegt, um die hartnäckige und unverständliche Blockadehaltung des Arbeitgebers gegenüber den Forderungen der GDL zu beenden. Hintergrund des Konfliktes ist die Weigerung der CBC, mit der GDL über die schrittweise Einführung der 35-Stunden-Wochen zu verhandeln. Diesen Schritt haben derzeit bereits mehr als 45 Eisenbahnunternehmen vollzogen, und mit der GDL neue Tarifverträge auf dem zwischenzeitlich fest etablierten Marktniveau abgeschlossen. Auch rund um Chemnitz ist dies bei den Eisenbahnverkehrsunternehmen im Schienenpersonennahverkehrmittlerweile der Fall.

Keine Eisenbahner zweiter Klasse

„Mit dem neuerlichen Streik haben die Eisenbahnerinnen und Eisenbahner der CBC ihrem Arbeitgeber eindrucksvoll klargemacht, dass sie nicht länger Eisenbahner zweiter Klasse sein wollen“, so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky. „Während die Arbeitnehmer rund um Chemnitz von densehr guten Tarifverträgen und wertschätzenden Abschlüssen der Tarifrunde 2023/2024 der GDL profitieren, sollen die Eisenbahner der CBC nach dem Willen der Geschäftsführung weiterhin schlechtere Arbeitsbedingungen möglichst klaglos hinnehmen“. Konkret heißt das: Ginge es nach der CBC, müssten die Eisenbahner weiterhin in einer 38-Stunden-Woche arbeiten, ohne frei entscheiden zu können, wieviel man arbeiten möchte. Doch die GDL Tarifverträge überlassen den Arbeitnehmern die Entscheidung selbst, ob sie 22 Schichten im Jahr weniger arbeiten wollen, oder bei einer höheren Arbeitszeit bis zu 14 Prozent Entgelterhöhung erhalten können. Weselsky: „Damit ist der Wert der Arbeit der Eisenbahner auf einem ordentlichen Niveau stets gesichert.“

CBC zunehmend isoliert

Diese Regelungen zur Verkürzung der Arbeitszeit im Schichtdienst haben, nach anfänglich starkem Widerstand, inzwischen auch die Deutsche Bahn und die in Chemnitz unter der Marke „Mitteldeutsche Regiobahn“ verkehrenden Transdev Unternehmen akzeptiert und entsprechende Tarifverträge mit der GDL abgeschlossen. Das aus der NETINERA-Gruppe stammende Unternehmen „Die Länderbahn GmbH“ wendet diese Regelung sogar schon seit Januar 2025 an. Alle diese Eisenbahnverkehrsunternehmen erbringen im Bereich des Verkehrsverbundes Mittelsachsen GmbH (VMS) SPNV-Leistungen – nur die CBC weigert sich und gerät so in eine immer stärkere Isolation.

CBC verbrennt mutwillig Steuergelder

Fakt ist: Die GDL bedauert die Auswirkungen auf die Fahrgäste der CBC: „Sollte der Arbeitgeber sich weiterhin weigern, mit uns über die weithin akzeptierten Marktregelungen einzutreten, folgen in Kürze weitere Streiks, die länger und härter ausfallen werden“, so Weselsky. „Die Verantwortung trägt einzig und allein ein uneinsichtiger Arbeitgeber, der in Tateinheit mit den Eigentümern VMS und der Stadt Chemnitz nicht nur das Geld der Steuerzahler mutwillig verbrennt, sondern sich zunehmend isoliert. Das kann weder im Sinne des Unternehmens noch der Mitarbeiter und der Reisenden sein.“

Pressemitteilung

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