City-Bahn Chemnitz trickst und täuscht weiterhin
Verhandlungen erneut gescheitert!
Der Versuch, den Konflikt zwischen GDL und CBC durch Tarifverhandlungen zu lösen, ist erneut an den maßlosen und unannehmbaren Gegenforderungen des an einer Einigung offenbar nicht ernsthaft interessierten Arbeitgebers gescheitert.
Neun Monate Auseinandersetzung und 15 Streiks – das ist die bisherige Bilanz des Tarifkonflikts zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und der City-Bahn Chemnitz (CBC). Mit einer Tarifverhandlung sollte am 12. Juli 2024 in Leipzig eine Einigung erzielt werden – doch dazu kam es bedauerlicherweise nicht. Aus diesem Grund eskaliert die Tarifauseinandersetzung erneut, denn die CBC-Geschäftsführung treibt die GDL unweigerlich in weitere Arbeitskampfmaßnahmen!
Respektlosigkeit des Arbeitgebers
Zwar bot die CBC die nun stufenweise Arbeitszeitabsenkung ohne Entgeltanpassung an, machte damit den Wiedereinstieg in die Tarifverhandlungen überhaupt möglich und weckte die Hoffnung auf einen Tarifabschluss auf Marktniveau sowie die Befriedung des Tarifkonflikts. Doch kurz vor Verhandlungsbeginn wurde bekannt, dass die CBC bereits im Vorfeld der Tarifverhandlungen eine Mitarbeiterversammlung für den kommenden Tag und überdies die Einrichtung von Schienenersatzverkehr vorbereitet hat. „Offenbar hat der Arbeitgeber die Tarifverhandlungen von Anfang an nicht ernstgenommen und das Scheitern einfach vorausgesetzt“, so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky. „Respektloser gegenüber den Fahrgästen und den eigenen Eisenbahnern geht es fast nicht, denn die haben definitiv etwas Besseres verdient. Wer einen ernsthaften Lösungsversucht unternimmt, macht so etwas nicht – das ist schlechter Stil!“
Weitere Provokation
Das dann in den Verhandlungen vorgelegte Angebot konnte von der GDL nur als weitere Provokation aufgefasst werden. Zwar beinhaltete die Offerte der CBC die – bereits bundesweit im Eisenbahnverkehrsmarkt verankerte – Absenkung auf die 35-Stunde-Woche ohne Entgeltreduzierung, doch sollte diese Verbesserung nach dem Willen des Arbeitgebers von den GDL-Mitgliedern durch die Hintertür selbst finanziert werden. Beispielsweise sollten die von der CBC schon während des Tarifkonfliktes gewährten Entgelterhöhungen zurückgezahlt werden und „übertarifliche Standards“ wegfallen. Darüber hinaus sollte das Angebot nur gelten, wenn die Finanzierung der 35-Stunden-Woche über den Aufgabenträger, der ja Miteigentümer der CBC ist, sichergestellt wird. „Mit der GDL ist das nicht zu machen“, so Weselsky. „Die Risiken, die aus der derzeitigen Finanzierungssituation im SPNV erwachsen, haben alle Unternehmen zu tragen und dennoch haben die Eisenbahnverkehrsunternehmen in Sachsen den Schritt gewagt und mit der GDL einen guten Abschluss getätigt.“
Missachtung der Tarifautonomie
Aus den weiteren unannehmbaren Ansinnen des Arbeitgebers stach besonders negativ hervor, dass die CBC die Entgelterhöhungen nach dem aktuell vorliegenden Angebot an den Verbraucherpreisindex und damit an die Inflationsrate knüpfen will. „Demnach soll die GDL wohl ihre Tarifautonomie an der Garderobe abgeben“, so Weselsky. „Das ist eine irrige und vollkommen abwegige Idee eines Arbeitgebers, der mutmaßlich die GDL und damit fast 100 Prozent seiner Eisenbahner aus dem Unternehmen drängen will. Träumereien, die einfach nicht wahr werden!“
CBC: starrsinnig und zunehmend isoliert
Die City-Bahn Chemnitz hat durch ihr Verhalten klar gezeigt, dass sie offenkundig nie beabsichtigte, eine weitere Eskalation zu verhindern, oder den Konflikt zu befrieden. Die GDL-Mitglieder werden dem starrsinnigen und sich immer weiter isolierenden Arbeitgeber konsequent aufzeigen, welche Folgen das für ihn hat. Die GDL bedauert die Folgen für die Fahrgäste der CBC, die nun mit den Konsequenzen der einzig und allein vom Arbeitgeber zu verantwortenden Fortsetzung des Konfliktes leben müssen. Denn eine Schlichtung sieht die GDL keineswegs.