Deutsche Bahn

Tricksen, täuschen, Taschen füllen

Verhandlungen, Sondierungen und Klärungsgespräche führen zu keinem Ergebnis, wenn eine der beteiligten Parteien offenkundig kein Interesse an einer einvernehmlichen Lösung hat. Für die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bestehen nach den jüngsten Äußerungen der Deutschen Bahn (DB) keine Zweifel mehr am mangelnden Einigungswillen des Arbeitgebers.

„Die DB will uns als unberechenbar darstellen und scheut dabei vor bewussten Falschaussagen nicht zurück“, so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky. So treffen die öffentlich gemachten Behauptungen einer angeblichen „Abschwächung“ der GDL-Forderungen nicht zu. Richtig ist, dass die GDL weiterhin Tarifverträge für alle ihre Mitglieder fordert und zu keinem Zeitpunkt davon abgerückt ist. Eine von der GDL geforderte Richtigstellung wies der Arbeitgeber zurück.

Heiße Luft und Nebelkerzen

„Das Verfahren ist bekannt“, so Weselsky. „Wieder einmal setzt die DB ihre PR-Maschinerie in Gang und versucht uns mit viel heißer Luft, Nebelkerzen und ‚alternativen Fakten‘ zu diskreditieren und durch Verrechtlichung unstrittiger Inhalte Verwirrung zu stiften." Die GDL-Führung und die GDL-Mitglieder sollen auseinanderdividiert, die Streikbereitschaft untergraben werden.

Weselsky: „Tricksen, täuschen, Taschen füllen – das alles ist Methode, um einen angemessenen Tarifabschluss mit der GDL zu verhindern und um die eigenen Boni zu sichern.“ Tatsächlich will der Arbeitgeber seinen Beschäftigten Reallohnverluste zumuten, deren Betriebsrenten kürzen und die Freizeitplanung einschränken. Das Ganze nennt die DB dann auch noch „solidarischen Tarifabschluss" und hat dabei offensichtlich nicht das geringste Störgefühl.

Mitglieder fest im Blick

Kein Zweifel, die DB gießt Öl ins Feuer, der Ton wird rauer. Nun liegt es allein beim Arbeitgeber, der GDL am 7. Juni 2021 ein verhandlungsfähiges Angebot zu unterbreiten. Andernfalls werden die Gremien die entsprechenden Beschlüsse fassen und die GDL-Mitglieder daraufhin die passenden Antworten geben. „Wir lassen kein Mitglied zurück“ so Weselsky „Die GDL hat die Interessen ihrer Mitglieder konsequent und stringent im Blick. Wir stehen solidarisch zusammen, verfolgen gemeinsam unsere Ziele und werden am Ende erneut erfolgreich sein.“

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