GDL und evb unterzeichnen Tarifvertrag für alle Arbeitnehmer im Eisenbahnbereich
Marktgerechte Entgelterhöhung und Corona-Beihilfe
Die Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH (evb) und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) haben sich im Rahmen der dritten Verhandlungsrunde am 30. November 2021 in Bremen auf ein Gesamtpaket geeinigt, welches die Wertschätzung der Eisenbahner bei der evb im Fokus hat.
Konkret bedeutet dies für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der evb unter anderem:
Vollbeschäftigte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich der Lokomotivführer, Zugbegleiter und Disponenten, die unter den Geltungsbereich der GDL-Tarifverträge fallen, erhalten eine Corona-Beihilfe in Höhe von 900 Euro zuzüglich der bereits im Jahr 2021 gewährten 100 Euro, in Summe folglich 1.000 Euro aufgrund der besonderen Erschwernisse. Die Sonderzahlung wird noch im Dezember 2021 ausgezahlt. Beschäftigte in Teilzeit erhalten die Corona-Beihilfe entsprechend anteilig.
Es wurde vereinbart, dass die Vergütung ab dem 1. Dezember 2021 für das Zugpersonal, beziehungsweise ab dem 1. Januar 2022 für die weiteren Beschäftigten um 1,5 Prozent, sowie ab dem 1. März 2023 für alle Arbeitnehmer um weitere 1,8 Prozent erhöht wird. Ferner werden die Anbindungswerte der Zugbegleiter und Disponenten bis zum 1. Januar 2024 stufenweise auf 100 Prozent des Marktniveaus angehoben. Darüber hinaus haben die Tarifvertragsparteien die Zulagenwerte für die Arbeit an Sonn- und Feiertagen als auch für die Nachtarbeit erhöht.
Erweitert wird zudem der Kreis der Anspruchsberechtigten von Fairness BahNEn e.V., einer gemeinsamen Einrichtung der GDL und zahlreicher Arbeitgeberorganisationen mit insgesamt 50 privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen. Somit profitieren künftig auch Auszubildende sowie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von den angebotenen Sozialleistungen, sofern sie GDL-Mitglied sind.
„Der Abschluss umfasst neben den materiellen Komponenten auch zahlreiche soziale Themen, die ebenfalls bedeutsam sind,“ sagte evb-Geschäftsführer Christoph Grimm. „Es ist der evb sehr wichtig, unter Beachtung der wirtschaftlichen Erfordernisse so viel wie möglich dafür zu tun, ein moderner und attraktiver Arbeitgeber für die Eisenbahner in unserer Region zu sein. Dieser Tarifabschluss ist hierbei ein wichtiger Bestandteil und wir blicken optimistisch auf die vor uns liegenden gemeinsamen Jahre mit der GDL als einem unserer Tarif- und Sozialpartner.“
„Mit der Tarifierung aller Beschäftigten im Eisenbahnbereich wird die bestehende Tarif- und Sozialpartnerschaft ausgebaut. Für die Kollegen wird es beispielsweise ab 2023 ein Wahlmodell für sechs zusätzliche Urlaubstage sowie auch einen Schutz bei traumatischen Ereignissen geben“, betont Claus Weselsky, Bundesvorsitzender der GDL. Die Erweiterung der Geltungsbereiche der GDL-Tarifverträge umfasst zukünftig auch die weiteren Auszubildenden im Eisenbahnbereich. Aber auch für das Zugpersonal wurden weitere Verbes-serungen vereinbart, etwa die Einführung des Jahresschichtplans und des besonderen Rechtsschutzes für dienstliche Belange.
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