Bayern
Betriebsrat in München stimmt der Einführung vom starken Langfahren zu
Die neue Gesamtbetriebsvereinbarung (GBV) Langfahren kann nach der Beschlussfassung im Geheimbetriebsrat (GBR) in Mainz am 26. Juli 2024 in allen Wahlbetrieben bei DB Cargo (außer WB C 6) in Kraft treten. Auch der Betriebsrat in München hatte vorher mit großer Mehrheit für die Beauftragung des GBR zur Umsetzung dieser Regelungen gestimmt. Die GDL-Mitglieder im Betriebsrat stimmen diesen Verschlechterungen für Lokomotivführer nicht zu.
Dabei ging es auch nicht mehr darum eine GBV zu diesem Thema zu verhandeln, denn diese war längst fertig. Dem Betriebsrat war damit auch bekannt, wozu er seine Zustimmung gibt. Die GBV enthält die neue Regelung zum sogenannten „starken Langfahren“ mit bis zu 144 Stunden Ausbleibezeit. Dieses Einsatzmodell wird für alle verpflichtend, die ab dem 1. Oktober 2024 als Lokomotivführer bei DB Cargo eingestellt werden.
Darüber hinaus gibt es sogenannte virtuelle Einsatzstellen. Die Schichten beginnen und enden am Fahrzeug, bei Gastfahrten am Bahnsteig. Also kein Spind, keine Waschgelegenheiten und keine Möglichkeit eine Toilette aufzusuchen. Pausen sollen in einem Pausenfenster von einer Stunde nach Schichtbeginn bis zu einer Stunde vor Schichtende selbst disponiert werden. Soziale Rahmenbedingungen für eine Pause werden als überflüssig angesehen. Diese Regelungen gelten auch für Bestandspersonale!
Darüber hinaus war dem Betriebsrat auch bekannt, dass die zwischen evg und DB Cargo vereinbarten Personalabbauzahlen am Ende der Transformation das Verhältnis von operativem Personal (ca. 60%) zu nicht operativem Personal (ca. 40%) wieder genau auf den Wert von 2023 einstellen. Dabei sollte die Transformation ursprünglich vor allem eine Reduzierung im Overhead bewirken. Für den nun vereinbarten Schutz des Overheads in dieser Größenordnung sollen also die Lokomotivführer die Zeche zahlen. Und dieses schändliche Tarifeinheitsgesetz zwingt die GDL-Mitglieder unter die Knechtschaft der evg-Tarifverträge, die das erst möglich machen.
Nachdem der DB Konzern in Verbindung mit den schlechten Zahlen der Halbjahrespressekonferenz verkündet hat, die Verwaltung reduzieren zu wollen, fordert die evg in größtmöglicher Scheinheiligkeit und mit gespielter Empörung, dass es beim operativen Personal keine Reduzierung geben dürfe. Gleichzeitig stimmt sie den Personalabbauzahlen bei DB Cargo zu. Der Betriebsrat in München hat nun leider auch mit großer Mehrheit dafür gestimmt.