agilis Eisenbahngesellschaft mbH & Co. KG, agilis Verkehrsgesellschaft mbH & Co. KG
Nur noch wenige Knackpunkte!
Trotz eines an der Marktreferenz orientierten ersten Angebots und einer grundsätzlichen Übereinkunft sind noch Fragen offen. Erst nach deren Klärung ist ein Abschluss zwischen der GDL und den beiden agilis-Unternehmen möglich.
In einer Auftaktrunde ein erstes Angebot zu erhalten, das sich weitestgehend an der Marktreferenz der bisher getätigten GDL-Abschlüsse orientiert, ist erfreulich. Darüber hinaus in wichtigen Punkten – vorbehaltlich einer Gesamteinigung – grundsätzliche Übereinkunft zu erzielen, ist noch besser. Doch der Teufel steckt auch hier im Detail. So kann man die Auftaktrunde der beiden agilis-Unternehmen am 7. Februar 2024 in Frankfurt am Main kurz und knapp beschreiben.
Zwar sagte der Arbeitgeber eine Entgelt- und Zulagenerhöhung auf Marktniveau, die Zahlung der kompletten Inflationsausgleichsprämie sowie eine marktgerechte Arbeitszeitabsenkung ohne Entgeltreduzierung für Lokomotivführer, Zugbegleiter und Disponenten im Schichtdienst zu, jedoch verweigerte er die Arbeitszeitabsenkung für den Bereich der Werkstätten bei agilis. Die GDL argumentierte, dass auch in diesem Bereich Schichtarbeit genauso belastend und deshalb wertzuschätzen ist, wie im Bereich des Zugpersonals. Darüber hinaus möchte der Arbeitgeber Ausbildungspersonal für Lokomotivführer und Zugbegleiter weiterhin ungleich behandeln. Zudem sollen Arbeitnehmer bei Umgruppierungen in Folge von Übernahme höherwertigerer Tätigkeiten, beispielsweise zum Disponenten, auch künftig willkürlich – je nach Tages- beziehungsweise Kassenlage – in das Entgeltsystem eingestuft werden.
Für die GDL ist klar: Sollten die Eisenbahnerinnen und Eisenbahner der beiden agilis-Unternehmen weiterhin unfair behandelt werden, ist ein Abschluss nur schwer vorstellbar! Dennoch ist anzuerkennen, dass der Arbeitgeber grundsätzlich an einer raschen Einigung interessiert ist. Dies ist aus Sicht der GDL bei sachgerechter Lösung der zuvor genannten drei Punkte möglich. Die fachlichen Themen werden hierzu am 6. März besprochen, die Abschlussrunde findet am 12. April 2024 statt.