Die GDL hat gestern die Verhandlungen zum Sanierungstarifvertrag mit der DB abgesagt. Wir haben gültige Tarifverträge bis Februar 2021 und sehen keinen Anlass, Abstriche beim Zugpersonal zuzulassen. Darüber hinaus haben wir heute einen offenen Brief an die DB und die Verkehrspolitik gesendet und ausführlich begründet, warum wir einen Beitrag des Zugpersonals zur Sanierung des Konzerns ablehnen und was getan werden muss, um den Konzern wieder auf Vordermann zu bringen.
Wir werden alles tun, damit das Zugpersonal die falsche Struktur und das Missmanagement nicht ausbaden muss. Unsere Kollegen haben nämlich den systemrelevanten Schienenverkehr – Pandemie hin oder her – rund um die Uhr sicher und zuverlässig am Laufen gehalten.
Bereits im Mai hatte die GDL das „Bündnis für unsere Bahn“ abgelehnt und die DB hat immer noch keinen Grund benannt, warum ausgerechnet das Zugpersonal seinen Gürtel enger schnallen solle. Nicht die Corona-Pandemie hat nämlich das Desaster verursacht, sondern nur verdeutlicht, wie schlimm es um den Konzern steht. Die Rettungsstrategie aus Eigenkapitalerhöhung, steigender Verschuldung und pauschalen Einsparungen zementiert die strukturellen Probleme des DB-Konzerns, anstatt sie zu lösen. Unsere Kollegen wurden schon zu oft mit leeren Versprechungen enttäuscht und mit Millionen von bunten Power-Point-Folien in die Irre geführt. So lange weder die Ziele, noch die Maßnahmen und der Zeitplan zur Sanierung stimmen, so lange wird die GDL keinen Sanierungstarifvertrag verhandeln. Das Herzstück dazu ist die Bahnreform II.
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