Tödlicher Vorfall am Frankfurter Hauptbahnhof

GDL fordert mehr Schutz für Zugpersonal und Reisende

Mit Entsetzen und Fassungslosigkeit hat die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) auf den tödlichen Vorfall am Frankfurter Hauptbahnhof reagiert. „Unser tiefes Mitgefühl gilt der Familie, die einen tragischen Verlust erlitten hat“ so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky. „In Gedanken sind wir bei dem betroffenen Lokomotivführer, den Zugbegleitern und den Reisenden, die Zeugen der schrecklichen Tat waren.“

Die GDL dankt den couragierten Passanten, die den mutmaßlichen Täter ergreifen konnten, aber auch allen Einsatzkräften, die vor Ort schnell und umfassend Hilfe leisteten. Der Familie spricht die GDL ihr tief empfundenes Beileid aus. Dem Lokomotivführer und allen Betroffenen wünscht sie viel Kraft bei der Bewältigung des traumatischen Geschehens.

Volle Härte des Gesetzes

Der Vorfall in Frankfurt ist nach dem tödlichen Stoß in Voerde am 21. Juli 2019 bereits die zweite Tat dieser Art innerhalb kürzester Zeit. „Das sind schwere kriminelle Handlungen, die mit der vollen Härte des Gesetzes geahndet werden müssen“ so Weselsky. „Die Täter nehmen unschuldigen Menschen das Leben und verursachen dadurch großes Leid bei den Hinterbliebenen. Sie gefährden die Gesundheit, die weitere Berufsausübung, Lebensglück und Existenz des betroffenen, unter Umständen dauerhaft traumatisierten Lokomotivführers und der weiteren beteiligten Mitarbeiter des Zugpersonals.“

Mehr Polizei und Sicherheitskräfte

Die GDL fordert, ausreichend Sicherheit an den Bahnhöfen zu gewährleisten. „Zur Verhinderung von Straftaten aller Art brauchen wir mehr Polizei und Sicherheitskräfte vor Ort“, so Weselsky. Ein bewährtes, leider komplett vernachlässigtes Mittel sind zudem Bahnaufsichten. „Der Blick geschulter Kräfte auf den ganz normalen Bahnalltag, aber auch auf möglicherweise kritische Situationen erlaubt deutlich schnellere Reaktionszeiten. Das kann im Zweifelsfall über Leben und Gesundheit potenzieller Opfer entscheiden.“

Am Vormittag des 29. Juli 2019 wurden ein achtjähriger Junge und seine Mutter im Frankfurter Hauptbahnhof vor einen einfahrenden ICE gestoßen. Während die Mutter überlebte, erlitt das Kind tödliche Verletzungen. Der Tatverdächtige konnte von Reisenden ergriffen und der Polizei übergeben werden.

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