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Zu wenig, zu spät, zu lange, aber…

Das Angebot von NETINERA reicht bei Weitem nicht aus, ist aber dennoch ein erster Schritt in die richtige Richtung und rechtfertigt die Fortsetzung der Verhandlungen.

In der zweiten Verhandlungsrunde zwischen GDL und NETINERA legte der Arbeitgeber am 25. Oktober 2023 in Berlin ein erstes Angebot vor.

Demzufolge soll das Entgelt ab 1. März 2024 um 250 Euro, ab 1. Dezember 2024 um weitere 100 Euro erhöht werden. Zu den gleichen Zeitpunkten sollen die Zulagen um je fünf Prozent erhöht werden. Zu spät und zu wenig!

Zur bereits gezahlten Inflationsausgleichsprämie von 1 100 Euro sollen erst im Februar 2024 weitere 400 Euro gezahlt werden.

Zu spät und zu wenig! Die Laufzeit bot der Arbeitgeber mit 24 Monaten (bis 30. Juni 2025) an. Zu lang!

ABER: Erstmals in dieser Tarifrunde bot ein Arbeitgeber eine Absenkung der Referenzarbeitszeit für Arbeitnehmer im Schichtdienst an. Diese sollte ab 2025 beginnen und in kleineren Absenkungsschritten von je einer halben Stunde pro Jahr vereinbart werden. Nach diesem Angebot wäre die 35-Stunden-Woche mit Beginn des Jahres 2030 erreicht. Zu lange und zu spät!

Dennoch ist dieses Angebot ausbaufähig, denn zumindest hat ein Arbeitgeber zu dieser Wochenarbeitszeitreduzierung überhaupt erstmal ein Angebot gemacht. Beachtlich ist auch, dass der vollständige Weg bis zur 35-Stunden-Woche beschrieben ist und dass keine anteilige Absenkung des Entgelts vorgenommenen werden soll.

Das Angebot ist jedoch an keiner Stelle abschlussreif. Die Entgelterhöhungen fallen zu gering aus, die Laufzeit ist zu lang und bis die 35-Stunden-Woche erreicht ist, sollen weitere sechs Jahre vergehen. Es fehlen auch noch Angebote, wie beispielsweise zur geforderten Mindestruhezeit von 48 Stunden und zur Fünf-Tage-Woche für Schichtarbeiter, zur besonderen Teilzeit im Alter oder zur Verbesserung der betrieblichen Altersvorsorge. Dennoch waren sich die anwesenden Teilnehmer aus den GDL-Tarifkommissionen einig: Das Angebot ist ein erster Schritt in die richtige Richtung und es lohnt sich, die Verhandlungen fortzuführen. Ein Streik ist demnach für die Unternehmen der
NETINERA Deutschland GmbH vorerst nicht nötig.

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