Der Arbeitgeber tönt, und fremd geführte Betriebsräte tönen ebenfalls: „Wahlmodelle (zur Flexibilisierung der Arbeitszeitplanung) sind nur zum Besten für die Arbeitnehmer und in deren Interesse." Wirklich? Oder steckt doch etwas anderes dahinter?
Wären Wahlmodelle tatsächlich unumgänglich für die Arbeitnehmer, für den Betrieb oder gar zum Vorteil für die Arbeitnehmer, gäbe es sie doch überall. Denn die Leistungserbringung, die Probleme einer verlässlichen Arbeitszeitplanung, der Personalmangel – all das ist fast in jedem Betrieb vergleichbar.
Fakt ist aber, dass nur die wenigsten Betriebe ein Wahlmodell haben. Es gibt sie lediglich im Fernverkehr und in etwa fünf Regio-Betrieben. Wie aber kommen andere Betriebe ohne Wahlmodelle zurecht, wenn diese doch angeblich so zwingend nötig sind? Stellen diese Betriebe demnächst die Zugleistungen ein? Oder dürfen die dortigen Arbeitnehmer keine Schichten mehr tauschen? Eine Antwort erübrigt sich. Selbst DB Cargo mit seinen viel weniger planbaren Schichten kommt ohne Wahlmodelle klar! Es wird einfach (wieder) nach Rollplan gefahren und damit ist es gut.
Wahlmodelle sind also offenbar nicht nötig, sondern ein unsinniges und willkürliches Produkt von Arbeitgeberträumen und willigen Betriebsratsmehrheiten, denen die sachlichen Bedürfnisse des Zugpersonals gleichgültig sind. In Wahrheit will der Arbeitgeber Transparenz verhindern und sich weiterhin Überstunden ertricksen. Und vor allem will er Schichten tauschen können.
Daher bleibt es dabei: Keine Antwort auf Abfragen. Keine Rechte aus der Hand geben. Ruhig bleiben und noch ein wenig warten. Und dann all den „klugen" Wahlmodellrittern die gesetzliche Tarifbindung präsentieren!
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