Streikbilanz bei erixx

Eine deutliche Ansage

90 Prozent Streikbeteiligung und knapp 90 Prozent Zugausfälle – das ist die Bilanz des Arbeitskampfes der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bei erixx. Das Zugpersonal hatte die Arbeit am 3. Juli 2020 von 3 bis 10 Uhr niedergelegt.

„Das war eine deutliche Ansage“, so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky. „Die hohe Motivation der Kollegen und das offenkundig große Verständnis der Reisenden für unsere Streikziele sollten den Arbeitgeber nun zur Aufgabe seiner Blockadehaltung veranlassen und dazu führen, dass bei der kommenden Verhandlungsrunde am 8. Juli 2020 in Celle endlich ein verhandlungsfähiges Angebot auf dem Tisch liegt.“

Dienstleistung zu Lasten der Beschäftigten

Lohnerhöhungen, Verbesserungen bei der Arbeitszeit und den Zulagen sowie die Regelungen zur betrieblichen Altersvorsorge und zur Dienstplanung sind gelebter Standard im Markt und gelten bei allen Eisenbahnverkehrsunternehmen mit GDL-Tarifverträgen. Doch erixx hinkt der Entwicklung deutlich hinterher. Die Geschäftsführung setzt offenkundig darauf, den Wettbewerb weiterhin über die Arbeitsbedingungen zu führen und die Dienstleistung zu Lasten der Beschäftigten zu erbringen. Zudem sollen bestehende tarifvertragliche Schutzregelungen im Bereich der Ruhezeiten wieder verschlechtert werden.

GDL fordert Stufenplan

„Das ist nicht hinnehmbar“, so Weselsky. „Wir fordern daher einen Stufen-plan zur Herstellung des Marktniveaus. Dieser soll sicherstellen, dass die Beschäftigten für die gleiche Arbeit auch den gleichen Lohn wie in den übrigen Wettbewerbsunternehmen erhalten.“ Die GDL erwartet hierzu noch in dieser Tarifrunde ein klares Zieldatum innerhalb der nächsten zwei Jahre. Dieses soll auch die Einführung der 38-Stunden-Woche beinhalten.

Das Zugpersonal hat seinen Willen eindrucksvoll bekundet. Nun ist es am Arbeitgeber ein neues Angebot vorzulegen.

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