Die GDL hat ihren mit beeindruckender Geschlossenheit geführten Arbeitskampf bei der DB und der City-Bahn Chemnitz beendet. Nun erhalten die Arbeitgeber Gelegenheit, ihre Position zu überdenken und mit substanziellen Angeboten an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Heute um 18 Uhr wurde der Arbeitskampf bei der DB und der City-Bahn Chemnitz beendet. Bei der Transdev konnte der Zugverkehr bereits vorzeitig wieder aufgenommen werden, da der Arbeitgeber jetzt eine konstruktive Verhandlungsbereitschaft hinsichtlich den Kernforderungen der GDL zeigt.
Überwältigende Streikbeteiligung der GDL-Mitglieder
Nicht nur Lokomotivführer, sondern auch Arbeitnehmer in den Werkstätten und bei der Infrastruktur haben sich in großer Zahl an dem Streik beteiligt. In beeindruckender Geschlossenheit haben die Mitglieder der GDL für ihre legitimen Forderungen gekämpft.
Transdev kehrt an den Verhandlungstisch zurück
Nach den erfolgreichen Tarifverhandlungen mit NETINERA und Go-Ahead erkennt jetzt auch Transdev die Absenkung der Wochenarbeitszeit auf die 35-Stunden-Woche als umsetzbares Verhandlungsziel an. Die GDL hat daher die Streiks bei Transdev bereits für heute um 12 Uhr als beendet erklärt. Solange die Transdev-Unternehmen ernsthaft verhandlungs- und einigungswillig bleiben, wird die GDL dort auch nicht zu weiteren Arbeitskämpfen aufrufen.
DB zunehmend isoliert
Lediglich die DB und City Bahn Chemnitz weigern sich weiterhin, ihre Blockadehaltung aufzugeben und mit einem echten Angebot an den Verhandlungstisch zurückzukehren und ernsthaft über Arbeitszeitreduzierung bei vollem Lohnausgleich zu verhandeln. Damit ignorieren DB und City Bahn Chemnitz die Interessen ihrer eigenen Arbeitnehmer und setzen gleichzeitig die Zukunft der Schiene auf Spiel: Dem Personalmangel kann nur durch die von der GDL geforderten Maßnahmen entgegengewirkt werden. Das Eisenbahnsystem braucht dringend frische Impulse, wenn es als Arbeitgeber wieder konkurrenz- und zukunftsfähig sein will.
GDL ist zu Verhandlungen bereit
DB und City Bahn Chemnitz bekommen die Gelegenheit, ihre bisherigen Positionen zu überdenken und mit substanziellen Angeboten an den Verhandlungstisch zurückzukehren, denen sich die GDL nie verschlossen hat. Wenig hilfreich ist es jedoch, wenn Personalvorstand Seiler die Öffentlichkeit weiter mit der Behauptung in die Irre führt, dass die DB der GDL mit dem zuletzt gemachten „Angebot“ bereits weit entgegengekommen sei. „Andere Unternehmen machen es vor: Sie denken schnell, handeln entschlossen und verhandeln mit uns zukunftsweisende Maßnahmen für das Eisenbahnsystem. Der Bahnvorstand hingegen verbeißt sich einen sinnlosen Kampf gegen die GDL – zum Schaden der Mitarbeiter, der Reisenden und der Schiene insgesamt. Es wird Zeit, dass die DB sich bewegt, sonst verliert sie auch hier den Anschluss.“ So der Bundesvorsitzende der GDL, Claus Weselsky.
Sollte keine Bereitschaft zu substanziellen Verhandlungen erkennbar sein, dann ist mit weiteren Streiks zu rechnen, die vom Umfang über den heute endenden Streik hinausgehen können. Die DB sollte ihrer Verantwortung gegenüber ihren Beschäftigten und den Bahnkunden gerecht werden und endlich ihre zukunftsgefährdende Blockadehaltung überdenken. „Wir gehen davon aus, dass in den kommenden Wochen weitere Eisenbahnunternehmen zu Abschlüssen auf dem Niveau von NETINERA und Go-Ahead bereit sein werden,“ so Weselsky, „Dieses neue Tarifniveau werden wir in den gesamten Markt tragen. Das ist nicht nur unser Ziel, sondern auch unsere Pflicht.“